Artenkata: Waldsauerklee - Sauer macht lustig đđ±
Auf meinen Waldtouren begleitet mich schon seit Anfang MĂ€rz der Waldsauerklee. Mit seinen leuchtend hellgrĂŒnen BlĂ€ttern lĂ€sst er sich gut ausmachen.
Spannend ist ĂŒbrigens, dass der Waldsauerklee ĂŒber das Jahr hinweg zwei verschiedene BlĂŒten entwickelt. Im FrĂŒhling erkennt man sie leicht an ihren schneeweiĂen, glockenförmigen BlĂŒtenblĂ€ttern, an denen sich zahlreiche Insekten tummeln. SpĂ€ter im Jahr bildet der Sauerklee geschlossene BlĂŒtenkelche, in denen eine SelbstbestĂ€ubung stattfindet.
Dabei kommt er mit extrem wenig Licht aus und kann auch im dichtesten Unterholz gedeihen. Wird es ihm hingegen zu hell und warm, kann er seine BlĂ€tter am Stiel zusammenfalten. So schĂŒtzt er sich vor Wasserverlust durch Transpiration. đżđĄ
Teilweise findet man im Netz Hinweise auf den hohen OxalsĂ€uregehalt. Dieser ist aber unschĂ€dlich, wenn es darum geht, hier und da zu naschen. Auch als Teil eines WildkrĂ€utersalats ist der Sauerklee ein echtes Schmankerl â erfrischend und lecker. Bitte aber nicht tĂ€glich genieĂen, da dies dann doch nierenschĂ€digend werden kann. đ„đ
TatsĂ€chlich findet man bei genauer Recherche sogar Quellen aus dem antiken Griechenland. Im mittelalterlichen England galt er derart als Delikatesse, dass er sogar gezielt angebaut wurde. Dabei ist der Waldsauerklee insbesondere reich an Vitamin C. đđŒ
Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Sauerklee auch zur Gewinnung von OxalsĂ€ure verwendet. Allerdings benötigte man fĂŒr 1 kg der SĂ€ure fast 150 kg der feinen BlĂ€tter. Jeder, der schon einmal fĂŒr einen Salat gesammelt hat, kann sich vorstellen, wie viel das zusammen kam.
Mit seinem empfindlichen, aber resilienten Wesen fĂŒhle ich mich, als hochsensibel, introvertierter Mensch irgenwie zu dem PflĂ€nzchen hingezogen. Gehöre ich doch zu den Menschen die gern im Hintergrund unterstĂŒtzen statt stĂ€ndig im Rampenlich zu stehen. đȘđ§
Botanischer Name | Oxalis acetosella |
Familie | Oxalidaceae (SauerkleegewÀchse) |
Verbreitung | Europa, Asien, Nordamerika |
Lebensraum | WÀlder, WaldrÀnder, feuchte und schattige Orte |
BlĂŒtenzeit | April bis Juni |
Verwendung | Heilpflanze, Nahrungsmittel |
Heilwirkungen | KĂŒhlend, adstringierend, harntreibend |
Medizinische Anwendungen | Behandlung von Fieber, Magenbeschwerden, Hautproblemen |
Inhaltsstoffe | OxalsÀure, Vitamin C, Flavonoide |
Kulturelle Bedeutung | Symbol fĂŒr FrĂŒhling und Reinheit, in der Folklore oft als GlĂŒcksbringer betrachtet |
Essbar | Ja, in kleinen Mengen (BlĂ€tter und BlĂŒten) |
Ăkologische Bedeutung | Bodendecker, der Erosion verhindert und Lebensraum fĂŒr kleine Insekten bietet |
Synonyme | Gemeiner Sauerklee, Holzklee |
Besonderheit | Waldsauerklee zeichnet sich durch seinen sĂ€uerlichen Geschmack aus, der auf die enthaltene OxalsĂ€ure zurĂŒckzufĂŒhren ist. Die Pflanze wird oft als WildgemĂŒse genutzt. |